„Wir wollen den besten Weg für die Menschen in Hamburg."

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„Wir wollen den besten Weg für die Menschen in Hamburg."

Hamburg gestalten, bauen, schützen: Über gemeinsame Aufgaben und Ziele des LSBG sprachen Martin Bill, Staatsrat der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, und LSBG-Geschäftsführer Dr. Stefan Klotz.

Zwei Männer im Gespräch
© LSBG / Tilman Möller

Hamburg will die Mobilitätswende. Welche Rolle spielt dabei der LSBG?

Martin Bill: „Die Mobilitätswende ist Kern und Anspruch unserer Arbeit, deshalb haben wir sie in unserem Behördennamen verankert. Der LSBG ist Teil unserer Mobilitätswende-Familie. Mit seinen Projekten kommen viele unmittelbar in Berührung. Fast überall, wo wir Verkehrsinfrastruktur verändern oder neu schaffen, ist der LSBG beteiligt. Das können Hauptverkehrsstraßen wie die Elbchaussee oder Straßen für den Radverkehr wie die Pop-Up-Bikelane auf der Reeperbahn sein. Der LSBG wird aber auch sichtbar, wenn es darum geht, unsere Stadt zu erhalten: Ein Beispiel dafür ist die restaurierte Lombardsbrücke, ein Wahrzeichen unserer Stadt an der Alster."

Dr. Stefan Klotz: „Wir im LSBG wollen Teil der Mobilitätswende sein, wir gestalten Hamburg – und das inzwischen seit 15 Jahren, so lange gibt es den Landesbetrieb bereits! Wir erarbeiten innovative Lösungen, zugleich erhalten wir die bestehende Verkehrsinfrastruktur. So ist Mobilität in Hamburg verlässlich, sicher und zukunftsweisend zugleich."
 

Der LSBG braucht für seine Aufgabe hervorragend ausgebildete Fachkräfte. Warum sind Jobs bei Ihnen attraktiv?

Dr. Stefan Klotz: „Wir können unsere Stadt sichtbar gestalten. Wer für uns arbeitet, kann dabei zwei Handlungsfelder zugleich abdecken: Wir sind Dienstleister für die Projekte der Stadt Hamburg und Auftraggeber für Ingenieurbüros und Firmen, die diese Projekte ausführen. Zum anderen bieten wir viel als Arbeitgeber und punkten u.a. mit Familiensiegel und Fahrradfreundlichkeit."
 

Die Mobilität stärken und zugleich verändern. Wieviel Zeit braucht das? 

Dr. Stefan Klotz: "Hamburg hat Tempo: In einem überschaubaren Stadtstaat können wir viele neue Ideen ambitioniert umsetzen und zugleich unsere Kernaufgaben verlässlich erfüllen. Bei uns treffen Erfahrung und Innovationsgeist zusammen. So können wir Themen wie Blau-Grüne Infrastruktur, Intelligente Verkehrssteuerung oder Projektplanung am digitalen Modell maßgeblich vorantreiben und damit bundesweit Maßstäbe setzen."

Martin Bill: „Dafür brauchen und leben wir ein motiviertes Miteinander. Untereinander als LSBG und BVM, aber auch mit den Bürger:innen. Wir haben zahlreiche gut strukturierte Partizipationsprojekte, 2022 unter anderem im Eppendorfer Weg. Dort konnten sich zum Beispiel Kinder und Jugendliche in Zukunftswerkstätten an der Planung beteiligen. Einen guten Austausch gibt es zudem zwischen den Projektteams und uns als Behördenleitung. Wir haben unter anderem bei der Planung neuer Radverkehrsstrecken eng zusammengearbeitet."
 

Als Jurist beschäftigen Sie sich intensiv mit Themen, die Ingenieure bewegen… 

Martin Bill: „Als Politiker bin ich seit Jahren stark befasst mit verkehrspolitischen Fragen, das Thema ist also nicht neu für mich. Um die Radwegeführung am Doppelknoten am Alsterufer herzustellen, habe ich mich direkt mit den Verkehrsingenieurinnen und -ingenieuren des LSBG zusammengesetzt. Ich kam dabei von der User-Perspektive: Fahrräder sollten von der Alster durchgängig zum Jungfernstieg gelangen. Zugleich wollten wir an einem so wesentlichen Verkehrsknotenpunkt eine möglichst kurze Bauphase. Gemeinsam ist es gelungen, eine Ad-hoc-Maßnahme zu finden, die diesen zentralen Punkt für den Radverkehr massiv aufwertet."
 

Rasch handeln, langfristig gestalten – ist diese Anforderung ein Widerspruch?

Dr. Stefan Klotz: „Wir nehmen uns Zeit für den Austausch und müssen dann aber auch in die Umsetzung kommen. Nicht jedes Projekt ist eine Ad-hoc-Maßnahme. Insbesondere beim Sturmflutschutz, der ebenfalls eine Aufgabe des LSBG ist, planen wir langfristig. Um unsere Stadt zu schützen, hat der LSBG den Klütjenfelder Hauptdeich in Wilhelmsburg erhöht. Damit werten wir zugleich den städtischen Raum auf, zum Beispiel mit Sitzbänken und attraktiven Wegen."
 

Die Stadt attraktiver machen – ist das ein weiteres großes Ziel?

Dr. Stefan Klotz: "Natürlich! Wenn die Menschen ihre Stadt positiv erleben und Straßen nicht ausschließlich als Verkehrsflächen fürs Auto wahrnehmen, verändern sie ihre Gewohnheiten. Womit wir wieder bei der Mobilitätswende sind. Wenn ich eine attraktive Straße mit Bäumen und Radwegen sowie gute ÖPNV-Angebote vorfinde, entscheide ich mich eher für ein alternatives Verkehrsmittel des Umweltverbundes als für das Auto."
 

Wo stehen wir momentan, wie weit sind wir bei der Mobilitätswende gekommen?

Martin Bill: „Für manche sind wir schon weit vorn, anderen geht es manchmal nicht schnell genug. Ich selbst sehe, dass wir schon viel sichtbar gemacht haben. Das ist wichtig: Denn wenn Ideen erlebbar und die Vorteile spürbar sind, beispielsweise durch Pop-Up-Bikelanes oder geschützte, baulich vom vom Kfz-Verkehr getrennte Radfahrstreifen, lassen sie sich leichter erklären und an anderer Stelle erneut umsetzen. So verbessern wir Stück für Stück unsere Stadt. Langfristig bin ich überzeugt, dass Menschen ihre Entscheidung für oder gegen ein Verkehrsmittel nicht treffen, weil sie nachhaltig sein wollen. Sie wollen einfach den für sie besten Weg nehmen. Und diese Wege schaffen wir gemeinsam!"