Jungfernstieg: Stadtbäume sollen gut leben
17 neue Silberlinden sollen sich am Jungfernstieg wohlfühlen: Dafür schafft das Kompetenzteam Stadtgrün des LSBG möglichst optimale Bedingungen.

„Bäume sind Waldbewohner, ihre Wurzeln brauchen ausreichend Platz", erklärt Stadtgrün-Experte Uwe Florin. Ein speziell von ihm entwickeltes Substrat, die so genannte Skelett-Erde, sorgt dafür, dass die Bäume besser Wasser aufnehmen können. Das Gemisch aus Erde, Sand und groben Steinen füllt eine über 50 Meter lange Trasse auf dem Jungfernstieg.
Hier kommen die jungen Linden in Pflanzlöcher, die alle unterirdisch miteinander verbunden sind. „So können sich die Wurzeln weit verzweigen, dadurch besser Wasser aufnehmen und den Bäumen ermöglichen, untereinander zu kommunizieren", erklärt Florin. Das erhöhe die Lebensdauer eines Stadtbaums auf hoffentlich mindestens 80 Jahre.
Auch wenn die Bäume in der Stadt nicht heimisch sind, lassen sie sich doch nicht mehr wegdenken. „Stadtbäume sollen Schatten spenden, Wohlfühlatmosphäre schaffen und die Stadtluft verbessern", erklärt Florin. Die Linden am Jungfernstieg gelten als besonders hitzeresistent.
Damit sie auch in Trockenperioden gut überleben, gibt es zusätzlich zum Spezial-Substrat ein unterirdisches Bewässerungssystem. Dieses kommt bereits in mehreren Straßen Hamburgs zum Einsatz. Um seine Effizienz zu belegen, sind am Jungfernstieg erstmals Sensoren verbaut, deren Messwerte das Kompetenzteam Stadtgrün evaluiert, um künftig noch besser die Bedürfnisse der Bäume berücksichtigen zu können.